Menschen für Tierrechte - Bamberg
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Feenel

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BeitragThema: Aus Gesprächen   Aus Gesprächen EmptyMo Feb 01, 2010 8:44 pm

Hey ihr,

ein eifriger Diskussionsteilnehmer an Küchentischen, auf Zugfahrten, während Gesellschaftsabenden und bei weiteren Gelegenheiten bin ich. Während der letzten Tage, sind mir folgende Punkte wiederholt begegnet, was meint ihr dazu?



1. Von durchaus meinem begonnenen Veganismus offen gegenüberstehenden Menschen ist mir angeraten worden, darüber nachzudenken, ob den mir so wichtigen Tieren durch Unterstützung von Bio-Milchprodukten und sowas nicht viel mehr geholfen wäre. Ihre Haltung würde sich verbessern, die Menschen wären für diese Umstellung offener als für den Verzicht auf diese Produkte. Durch vegane Ernährung etwas zu verändern sei utopisch.

-> meine momentane Haltung dazu:
Eine Umstellung auf "bessere" Haltung wäre natürlich schonmal angenehmer als momentane Zustände das stimmt. Dennoch muss man sich fragen, ob ein "gute" Haltung überhaupt möglich ist, ob es überhaupt gelingen kann, sicher heauszufinden, wann ein Tier glücklich mit seiner Haltung ist. Auch bleiben Probleme wie überhäufige Schwangerschaften bei Kühen. Kritikpunkt Energieaufwand zur Erzeugung von Nahrungsmitteln bleibt erhalten. Des Weiteren, der mich persönlich am meisten störende Punkt, auch über den Todeszeitpunkt einer supertoll gehaltenen Kuh oder Henne bestimmt irgendwann der Mensch. Sogar auf einem Altgnadenhof würden die Folgen der Beanspruchungen während der "Nutzzeit" der Tiere nicht ungeschehen werden.




2. Ich habe mich vor einigen Tagen selbst Folgendes gefragt: Um uns gesund vegan zu ernähren sind wir auf eine Vielzahl von Produkten angewiesen. Auch diese zu erzeugen und zu transportieren bedeutet einen gewissen Aufwand beispielsweise in Sachen Energie. Wir leben nicht in Breitengraden in denen eine riesige Palette Obst und Gemüse ganzjährig angebaut werden kann, oder? Von sonstwo auf der Welt zu uns gebrachte Nahrungsmittel bedeuten oftmals Belastungen für die Umwelt, nicht selten Ausbeutung für Menschen. Ist ein vegan essender Mensch dadurch in erhöhtem Maß für menschliches Leid veranwortlich? Kann er, mehr noch als ein "Normalesser", nur deshalb gesund leben, weil in anderen Teilen der Welt Menschen für niedrigste Einkommen schuften? Ist er in gesteigerter Form von Ausbeutung anderer Menschen abhängig?

-> mein aktuelles Statement dazu ist ein Fragezeichen.




Ich würde mich freuen, von euch zu hören,
auf bald,
Feenel / Dominik
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Reiskorn

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BeitragThema: Re: Aus Gesprächen   Aus Gesprächen EmptySa Feb 06, 2010 1:37 pm

Hallo,
das ist ein sehr interessanter Gedanke, den ich mir in diese Richtung noch nicht gemacht habe, dafür aber in Richtung vegane Kleidung, sprich: Baumwolle statt Schafswolle.
Das Scheren von Schafen führt in der Massenproduktion, und damit der Schenllabfertigung, zu Verletzungen der Schafe. Auch über die Haltung der Schafe in manchen Erdteilen kann man sich beschweren. Jetzt hat jedoch die Alternative Baumwolle auch in der Umwelt für einige Schäden gesorgt. Bekanntestes Beispiel hierfür ist die daraus resultierende Versalzung des Aralsees (gut zusammengefasst bei wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Aralsee#Versalzung_und_Umweltverschmutzung und weitere im Internet findbare Artikel dazu http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20040813 und http://www.geowissenschaften.de/dossier-detail-333-6.html ).
Allgemein wird Baumwolle meist als Monokultur angebaut und laugt daher den Boden stark aus und muss dementsprechend viel mit Pestiziden versorgt werden. Zitat Wikipedia: "Baumwollanbau trägt insbesondere durch den hohen Verbrauch an Mineraldünger und Pestiziden erheblich zum weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß bei. Durch die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts entstehen 7–9 kg CO2." (http://de.wikipedia.org/wiki/Baumwolle , http://www.klimabuendnis.at/start.asp?ID=115294 ) Das müsste im Vergleich berechnet werden.

Aber auch Biobaumwolle hat es im Januar zu einem Skandal geschafft: http://www.glocalist.com/news/kategorie/oekologie/titel/bio-baumwolle-schwindel-armedangels-reagiert/

Der Mensch hat es also geschafft, alles was er braucht auf so eine naturschädliche Art und Weise zu erlangen, dass uns nichts anderes bleibt, als das für uns kleinere Übel abzuwägen und uns dafür zu enscheiden. Wirklich effektiv kann man wohl nur noch sein, wenn man irgendwo auf einem Selbstversorger-Einöd-Bauernhof lebt und ohne technische Neuerungen auskommt....

In diesem Sinne ein Hoch auf die Menschheit. Jippie...
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hedgehog

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BeitragThema: Schön, dass Reiskorn wieder mitspielt ;-)   Aus Gesprächen EmptyMo Feb 08, 2010 12:17 am

ok - vegane Ernährung würde nichts bewirken (außer einem Abschreckungseffekt) ist aus meiner Sicht Schmarrn.

Genauso könnte man sagen Solarzellen sind nur ein heißer Tropfen auf den Energiemarkt, alles was sich noch nicht flächendeckend auswirkt oder rechnet ist aber ein Schritt in die richtige Richtung

Ich hasse diese Totschlägerargumente wie: das bringt doch eh nix, da sind doch andere zuständig und überhaupt.

Jeder kleine Finger, der für unsere Mitwelt krumm gemacht wird zählt.

Mathematisch ausgedrückt: der rezibroke Wert einer exponentiellen wachsenden veganen Ernährung minimiert den absoluten Wert der persönlichen Schuld an der Erdvernichtung.
Irgendwo ist immer ein limes gegen vegan erstrebenswert.

Ich weiß zwar nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, dafür, dass ich Mathe vor dem Abi abgewählt habe - aber ein Versuch war es wert ;-)

Schaf- oder Baumwolle?
Es wird zwar immer ein Kompromis irgendwo stattfinden, eine Abwägung bei verschieden starken schädigenden Entwicklungen zum Beispiel, aber ich würde immer der weniger Tierleid erzeugenden Maßnahme den Vorzug geben.
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Feenel

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BeitragThema: Re: Aus Gesprächen   Aus Gesprächen EmptyDi Feb 09, 2010 9:04 am

Heya,

natürlich haben auch wir unsere "Totschlagargumente" à la "wenigstens etwas", und im Normalfall ist es auch weniger die Frage "wieviel bringt das / lohnt es sich?" sondern das statement "ich WILL mich dafür einsetzen, das mache ich nicht nur, wenn es sich zu einem gewissen Satz auszahlt", welches uns motivieren solllte.

An vielen Stellen schieben wir halt Leid hin und her, suchen uns den Weg des "wenigsten" und "verträglichsten" Schadens, ordnen dabei Tiere über Natur, ärgern uns über Leute, die Menschen über Tiere stellen, und dürfen sehen uns irgendwann mit Fragen nach dem "Wert allen Lebens und der Existenz" konfrontiert.

Dennoch würde mich die Frage weiter interessieren, ob nicht vegane Ernährung menschliche Ausbeutung fördert.

Grübelgrüße,
dominik
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